Ich war mit dem Gießen fertig und überprüfte dann, ob den Pflanzen sonst noch etwas fehlte. Als dementsprechend alles gerichtet war, räumte ich einige Geräte zurück in den Schuppen. "Ich bin für heute fertig", rief ich den Brüdern zu. "Was habt ihr heute noch vor?", fragte ich dann, während ich über das Geländer von der Dachterasse des Gartenclubs herab sah auf das Schulgelände.
Ich schaute Antora besorgt hinterher, denn ich hatte meine Begleitung sicher nicht angeboten, um mich vor Arbeit zu drücken. Ich konnte Arai nicht gut einschätzen, zumal ich ihn kaum kannte. Weder war er in meinem Jahrgang, noch würde er einen guten Basketballspieler abgeben. Und wie er zum Gärtnern stand hatte Tategami ja mitbekommen. Aber ich gehorchte Antora natürlich, wenn auch mit mulmigem Gefühl. Als die Kübel befüllt waren, klopfte ich die Schaufel ab und verstaute die Erdsäcke im Schuppen und kam mit einer Gieskanne wieder heraus. Ein Blick in den Himmel zeigte, dass die Sonne niedrig genug stand, dass mit dem Gießen begonnen werden konnte und so machte ich mich an die Arbeit.
Ich hatte mir gerade eine Handschaufel geschnappt und den Erdsack geöffnet, als Antora etwas davon redete, mit Arai etwas klären zu müssen. "Soll ich vielleicht mitkommen?", schlug ich vor. Ich kannte Arai nicht gut, aber jeder wusste, dass er Pflanzenfresser nicht ernst nahm. Während ich auf eine Antwort wartete, füllte ich ein paar Tonkübel auf und schob sie gegen die Schuppenwand.
Ich erfasste also die Initiative und suchte ein großes Blatt Papier und einen Filzstift heraus. Das Papier an die Wand des Schuppens drückend fing ich an, eine Tabelle zu zeichnen und Symbole für jeden von uns zu definieren, die der Übersicht dienten. Währenddessen diktierten mir die anderen die Aufgaben sowie die Einteilung der ersten Woche, bevor ich den Zettel an der Wand befestigte. "So" , sagte ich dann und betrachtete mein Werk. "Dann lasst uns mal anfangen."
Das kleine Kaninchenmädchen, mit welchem ich noch kein Wort in diesem Schuljahr wechseln konnte verhielt sich weiter nach ihrem Muster. Die anderen beiden Nagetiere sowie Erstklässler grüßten mich zusammen mit meinen Jahrgangskollegen. Ich winkte nur grinsend in die Runde, dann ließ ich meinen Hintern auf die Erdsäcke fallen. Die Unterhaltung ging um die Aufgabenverteilung im Club. Es war mir relativ gleich, ich machte alles gern, wenn es ums Gärtnern geht. "Wir sind sechs Schüler. Wie wäre es, wenn wir die wichtigsten Aufgaben zu sechs Rollen zusammenfassen und so verteilen, dass jeder das zu tun bekommt, was er oder sie am besten kann", schlug ich vor.
Ich öffnete die Tür zum Außenbereich. Durch den Schein der schon etwas tiefer stehenden Sonne fielen mir einige große Säcke voll Beeterde auf, von denen ich zwei, einen auf jeder Seite, schulterte und auf das Sonnendeck hinaus trug. Ich lehnte sie an eine rumstehende Wassertonne und klatschte mir anschließend den Dreck von den Händen, bevor ich mich umsah. Es waren sämtliche Mitglieder anwesend, und scheinbar ins Gespräch vertieft. ich näherte mich der Gruppe still.
Einundzwanzig. Zweiundzwanzig. Drei...und...zwanzig. Ich legte die Hanteln ab und wischte mir mit dem Handtuch über das Gesicht. Als ich die Musik ausschaltete, erhaschte ich einen Blick auf die Uhr. Es war Zeit, in den Gärtnereiclub zu gehen. Ich blickte durch das Fenster in den bewölkten Himmel, während ich die Uniform über mein Tanktop drüber zog. Dann verstaute ich die Hantel, streckte mich und machte mich auf den Weg.
Spezies: Schwarzbär (Ursus americanus) - Omnivore, wohnt bei Carnivoren.
Rang: Schüler
Jahrgang: 2. Jahrgang
Clubs: Gärtnereiclub, Basketballclub
Vergangenheit, Leben und Beziehungen:
Vergangenheit: Kaori wuchs in einem problematischen Viertel der Stadt auf, in der die Akademie steht. Dort ging er auf eine gewöhnliche Schule, zumindest wenn er hinging. Viel leiber traf er sich mit seinen Freunden zum Sport treiben, oder er musste für die Familie arbeiten, oder verfolgte selbst Geschäfte, dier nicht immer völlig legal waren. Kaori war schon immer der stärkste seiner Geschwister und hatte daher immer die Verwantwortung zu tragen, wenn beide arbeiten waren. Er hatte sich ihnen gegenüber somit zum Beschützer entwickelt und wollte nie, dass sie in die gleichen gefährlichen Situationen kamen, in die er sich begab um Geld zu beschaffen. Als er und seine Geschwister 15 Jahre alt waren kam es, dass sein Bruder Riku ohne Kaoris Wissen einen solchen Job erledigte. Kaori suchte ihn, als er von seinem Verschwinden bemerkte, aber er kam zu spät. Es war zu einem Schusswechsel gekommen, bei dem es Riku erwischt hatte. Ein Jahr später, als sein Leben drohte, wie die vieler anderer in dem Viertel den Bach runter zu gehen, erhielt er ein Sportstipendium zur Cherryton Academy, um dem Basketballteam beizutreten. Er sieht das als seine große Chance, aus dem Elend fortzubrechen. Deshalb, und weil er weniger Zeit für andere Sachen verbringen muss, gibt er auch im Unterricht nun sein Bestes, gerade um den verlorenen Stoff nachzuholen.
Familiensituation: Vater - Dai Mitsuji (Taxifahrer/Ursus americanus/lebend) Mutter - Yuna Mitsuji (Putzfrau/Ursus americanus/lebend) Geschwister: Sota Mitsuji - (Bruder/17/Arbeitslos) Riku Mitsuji - (Bruder/im Alter von 15 verstorben) Sachiko Mitsuji - (Schwester/17/sucht Ausbildung)
Besondere Beziehungen: Kenta Hara (Bester Freund aus dem Viertel)
Ziele: Erfolgreich genug sein, um seiner Familie helfen zu können.
Träume: In der Basketballnationalmannschaft spielen.
Aussehen:
Körpergröße: 203 cm
Beschreibung: Kaori ist übermäßig groß und gut trainiert. Sein schwarzes Fell ist weich und dicht. An den Brauen und der Schnauze sticht sandfarbendes Fell aus dem Dunkel der Nacht hinaus und hellblaue Augen leuchten hervor. Wenn er nicht gerade die Schuluniform trägt, lässt er sich oft in Tanktops und Shorts sehen.
Besonderheiten: Mehrere Narben von Raufereien unter dem Fell am Torso.
Charakter:
Charaktereigenschaften: Der Tod seines Bruders hat ihn sehr mitgenommen und seinen Beschützerinstinkt gestärkt. Neben seiner schroffen Art zeigt er so seine liebevolle Art im Gärtnereiclub, wo er sich um schwache Pflanzern kümmern kann. Er hat schon einiges gesehen und schreckt nicht so einfach zurück. Am wohlsten fühlt er sich in den Clubs, wenn seine Gedanken auf den Sport oder die Pflanzen gelenkt sind.
Was ich mag: Basketball; meine Familie; mich um Schwache kümmern; Pflanzen; schwimmen
Was ich nicht mag: Waffen; das Viertel; gesagt bekommen, was ich falsch mache
Stärken: kennt sich in der Stadt aus; groß und stark; Geruchssinn
Schwächen: nicht der klügste; seine Familie
Das macht mir Angst: dass meiner Familie etwas zustößt