Im Zimmer angekommen huschte ich zu meinem Bett. Ich konnte sehen, dass einige der Betten bereits Namensschilder in sich hatten, doch ich konnte die Namen teilweise nicht lesen - und war auch gerade nicht in der Stimmung dafür es zu tun. Ich suchte das Nähzeug heraus, welches Mutter mir mit gegeben hatte. Noch immer waren meine Sachen nicht vollständig ausgepackt. Ich hatte das Glück einen der niedrigen Schränke bekommen zu haben, welchen ich erreichen konnte. Auch hatte ich das untere Bett eines Doppelstockbettes. Ich setzte mich auf die Bettkante und begann so gut ich es konnte das Schalstück wieder an zu nähen. Ich war nicht besonders gut in solch feinmechanischen Arbeiten, ich war eher mehr für Garten und Feldarbeit geeignet. So dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bis ich den Faden im Öhr hatte und das Nähen erledigen konnte. Um nicht zu riskieren dass der Schal so schnell wieder zerrissen oder zerschnitten wurde, zog ich diesen aus, als auch meine Handschuhe. Beides verbarg ich unter meinem Kopfkissen. Dann hopste ich zum Schrank und begann auszupacken, wobei ich ab und an über das Kleid strich, welches ich als Schuluniform tragen sollte. Man hatte es mir bereits in den Schrank gehangen. Ich seufzte und entschied dann, erst einmal den Garten aufzusuchen. Gedacht getan.

--> Clubbereich/Gartenclub/Außenbereich

Ich leif über die Gänge und fragte auch ein paar mitschüler, ob sie einen kleinen grauen hasen mit Schal gesehen hätten, eine neue Schülerin, doch die meisten verneinten. Ich machte nun gerade einen Abstecher in mein Zimmer, wo ich bemerkte, dass wir eine neue Mitbewohnerin hatten, sie war nicht da, doch das Bett war heute Morgen noch nicht besetzt gewesen.

Auf dem Rückweg zum Zimmer war ich von einigen Schülerinnen der oberen Klassen aufgehalten worden, welche mich aufgezogen hatten, wegen meiner schmutzigen Uniform und wegen meiner unsicheren Art und Weise. Ich war schließlich vor den anderen Mädchen in den Waschraum geflüchtet wo ich mich in einer Duschkabine verkrochen hatte. Um die Mädchen weg zu "jagen" hatte ich die Dusche eingestellt, so dass ich schon bald klatschnass war - ebenso wie die Uniform. Schließlich waren die anderen Mädchen gegangen und ich hatte begonnen in Richtung des Zimmers zu hopsen, wobei ich eine feuchte Spur hinter mir her zog. Gerade hatte ich die Tür geöffnet, da prallte ich - da ich nicht nach Vorne sah - gegen eine Wand. Wobei die Wand seltsamer Weise weicher war als ich es gewohnt war. Verdattert und mir das Näschen haltend sah ich auf Na..Nano-Chan!

Ich hörte wie sich hinter mir die Tür öffnete und drehte mich gerade herum, als etwas Nasses gegen mich prallte. Überrascht sah ich hinab und fand dort das Mädchen wieder, das ich gesucht hatte. Nur war es diesesmal völlig durchnässt. Ach hier bist du. Sag mal was ist denn mit dir passiert? Bist du in einen ominösen Regenguss gekommen?

Ich wirkte verlegen und schüttelte dann rasch den Kopf, wagte jedoch nicht Nano die Wahrheit zu sagen Ich wollte nur das Kleid waschen..und war dann so in Gedanken versunken dass ich direkt mit unter die Dusche gegangen bin. Ja es war eine Teilwahrheit. Ich hopste an Nano vorbei zu meinem Bett und versuchte mir strampelnd das nasse Kleid auszuziehen,welches merklich an meinem Fell klebte.

Ei, ei, was soll man nur mit dir anfangen? Ich grinste leicht und schüttelte den Kopf, ehe ich mich auf mein eigenes Bett setzte. Na dann beeil dich mal mit trocknen und umziehen, ich hab noch einen Freund zum Essen dazu geladen, er ist super nett, du wirst ihn sicher mögen.

Ich schaffte es schließlich mich aus dem Kleid zu pellen und hing dieses dann möglichst nahe am Fenster auf, damit es trocknen konnte. Es folgten die nasse Unterwäsche und auch der Schal welcher zu der Uniform gehörte. Dann schnappte ich mir eines meiner Handtücher und rubbelte mich trocken. Ein Freund? Ich versuchte mir vorzustellen, wen Nano meinen könnte. Ich hoffte ja dass es auch ein Huftier war,Huftiere waren nett! So schnell es ging sorgte ich dafür dass mein Fell trocken und vor allem ordentlich war, ehe ich in das Kleidchen schlüpfte welches ich auch schon zur Ankunft getragen hatte. Dann holte ich Papa's Schal unter meinem Kopfkissen hervor und schlang diesen um meinen Hals. Sofort hing er wieder derart an mir herab dass ein Teil über den Boden schliff. Fertig! Verkündete ich dann fast schon stolz und sah Nano aufmerksam an.

Ja, er heißt Toru und ist sehr groß, er leitet den Judo Club. Ich wartete geduldig bis Tategami fertig war und stand dann auf. Du musst keine Angst vor ihm haben, glaub mir, komm. Ich winkte Tategami mit und ging los, mit extra kurzen Schritten, dass sie gut nachkam.
(Schulgebäude/Cafeteria)

Ich legte den Kopf schief,als Nano meinte dass ihr Freund sehr groß sei und ich keine Angst haben bräuchte. Mein Näschen begann nervös zu zucken. Warum klang es so,als ob es sich bei ihrem Freund um einen Carnivore handelte? Ich schüttelte den Kopf. Nano war ganz sicher nicht mit einem Carnivore befreundet, warum sollte ein Pflanzenfresser sich auch mit einem Raubtier anfreunden? Ich ließ mich auf alle viere fallen und hoppelte so hinter Nano her, wobei wir an der Gruppe Mädchen vorbei kamen, welche mich gemobbt hatten. Ich beeilte mich dicht bei Nano zu bleiben.

--> Schulgebäude/Cafeteria

Mit traurig hängenden Ohren betrat ich das Zimmer und hopste auf mein Bett, welches viel zu groß schien. Ich rollte mich halb zusammen. Die Begegnung an der Cafeteria hatte mich aufgewühlt. Vorsichtig zog ich ein Foto meiner Familie unter dem Kopfkissen hervor. Warum nur hatte ich unbedingt auf diese Schule gehen wollen? Ich schniefte, während ein paar Tränen auf das Foto tropften. Ich strich einen Moment über das Foto, ehe ich es wieder unter das Kissen schob. Am besten würde ich mich wohl beruhigen, wenn ich mich um den Garten kümmerte. Kurz entschlossen wiscte ich mir die Tränen von den Wangen und machte mich auf den Weg.

--> Gartenclub Außenbereich