Nachdem das Drama sich gelegt hatte, war auch die Wolke der Beobachter um uns herum verschwunden, alle gingen wieder ihrem Geschäft nach. "In Ordnung." Ich drehte mich gerade zu meinem Zimmergenossen um, um die Frage an beide weiterzuleiten, als uns eine Stimme ansprach. Ich identifizierte ihre Quelle als Waiata, dem femininen Ziegenbock aus dem Technikteam. Ich nickte dem Schüler knapp zu und wartete ab, ob er noch ein anderes Anliegen hatte, als zu grüßen.
Toru wandte sich den beiden Fleischfressern zu und eine neue Stimme sprach uns an, Waiata Koati, aus dem Manga Club. Hey Waiata! Wieder gut gelaunt wandte ich mich dem puscheligen Bock und boxte ihm freundschaftlich gegen die Schulter. Was geht?
Die Duftschwade von unterschiedlichsten Gerichten kam mir schon bevor ich über die Türschwelle getreten war entgegen. Ich fuhr mir mit der Zunge über die Lefzen, während mein Magen wie wild gegen den zunehmenden Hunger protestierte. Und dennoch musste ich mich augenscheinlich in Geduld üben, wenn man sich das Gedrängel in der Cafeteria einmal anschaute. Ich seufzte hörbar, zögerte jedoch nicht lange, um mich mit Tablett und Besteck in die Schlange der Kantinentheke zu stellen. Nur noch ein rascher Blick auf das, was es heute für uns Carnivore gab und schon war ich bereit endlich ein Gericht vor der Nase zu haben. Dass es für eigentliche Raubtiere kein Fleisch gab, war für mich schon eine Natürlichkeit, über die gar nicht mehr nachgedacht werden musste. Für mich war das Verbot von Fleischverzehr selbstverständlich, weshalb ich die Ordnung weder hinterfragte noch anzweifelte. Wieso sollte ich auch? Ich hatte keinen Grund. Es dauerte gar nicht so lange wie zunächst vermutet, bis ich an der Reihe war und das Mittagessen serviert bekommen hatte. Mitsamt des leckeren Milch Trinkpäckchens, die ich so schätzte. Und da stand ich, auf der Suche nach einem freien Platz, mithilfe des kläglichen Versuchs über einige Köpfe hinwegzuschauen. Ich zwängte mich Stück für Stück durch einige herumstehende Gruppen, um nach einem freien Tisch Ausschau zu halten.
Auf meinem Weg in die Cafeteria, ich hatte mir nicht die Mühe gegeben die Erde von meiner Hose zu klopfen, denn sie störte mich nicht, kam ich an einer Gruppe vorbei, aus der ich immerhin drei von fünf kannte. Während ich die beiden Hundemischlinge (Diona und Darrine) ignorierte, beachtete ich Nano und Toru, die ich beide aus dem Judo Club kannte und respektierte. Toru, weil er den Club leitete und Nano, weil das Mädchen verdammt gut war. 'S geht? Ich blieb nicht stehen, grüßte die beiden aber immerhin. Waiata kannte ich mehr oder weniger vom Theater Club, nicht, dass wor da viel miteinander zu tun gehabt hatten. Ich sah ihn nur kurz an und verschwand dann in der Cafeteria um mir zuerst ein Tablett mit Essen und dann einen Platz alleine zu suchen, damit ich in Ruhe essen und mich über diesem dummen Hasen aus dem Garten Club aufzuregen. Wie konnte man nur so verlogen sein? Und natürlich durfte ich es nicht an ihr auslassen, sonst wäre es das mit meinem Stipendium. Ich hasste die Gesetze die die Pflanzenfresser so schützten, besonders hier an der Schule.
Ich hatte mit den Ohren gezuckt, als Arai kurz an unserer Gruppe vorbei gegangen war und gegrüßt hatte. Gerade hatte ich eine Hand gehoben um ihn ebenfalls zu grüßen, da ging er auch schon weiter. Ich legte den Kopf schief. War das Blumenerde gewesen, welche da an der Hose des Waschbären hing? Er war doch gar nicht im Gartenclub! Wie kam diese also dorthin? Ich nickte nochmal den anderen zu, ehe ich dem Waschbären hastig folgte, wobei ich hin und wieder fast mit anderen zusammen prallte. Kuma - Senpai! Bitte warte! wie immer klang meine Stimme recht hoch und feminin. Es gelang mir schließlich Arai einzuholen. Ent..entschuldige bitte Kuma-Senpai..ich..ich möchte nicht unhöflich erscheinen...aber warum hast du Blumenerde an deiner Hose? Ich deutete auf eben diese, ehe ich doch ein wenig verlegen meine Hand zurück zog.
Mein Tablett mit einem Nudelgericht in den Händen drehte ich mich zu @Waiata Koati um und legte genervt die Ohren zurück, als ich seine Frage hörte. Was interessierte bitte ihn das? Ich musste im Garten Club aushelfen. Wieso? Misstrauisch musterte ich den weiblich wirkenden Bock vor mir.
Ich zuckte mit den Ohren. Er hatte aushelfen müssen? Warum? Was war geschehen? Hat..hat dir eines unserer Mitglieder Probleme bereitet? Ich schien Arai's genervte Haltung gar nicht wahr zu nehmen, sondern sah ihn eher besorgt an. Ich mochte es gar nicht, wenn es Schwierigkeiten durch unseren Club gab. Instinktiv kramte ich in meiner Jackentasche nach einem Tuch und deutete dann auf den Erdfleck an Arais Hose Erlaubst du, Kuma - Senpai?
Allerdings, dieses dumme, kleine Langhaar-Karnikel hat es geschafft mich in die Scheiße zu reiten. Ich sah nur kurz Waiatas Taschentuch an und zeigte ihm in einer warnenden Geste meine Zähne. Lass deine Finger von mir, Bock.
So schnell sich Waiata eingemischt hatte, so schnell war er auch schon wieder weg. Somit war der Fokus also wieder auf dem Essen. Der Hunger kroch weiter in mir hoch und ich wollte mich nicht dabei erwischen lassen vor Appetit die Zähne zu Fletschen oder gar zu Speicheln. "Nun also zum Essen", sagte ich zu Nano, aber auch einladend zu meinen Caniden Freunden. Dann überwand ich endlich die Schwelle zu Cafeteria, auf der wir die ganze Zeit gestanden hatten und stellte mich an der Essensausgabe an. Ein paar junge weibliche Kleinräuber kicherten und baten mir ihren Platz in der Reihe an, als sie mich erblickten, aber ich lehnte dankend ab, sodass meine Essenskumpanen und ich ohne Lücke waren.
Ich hob eine Hand um Airai zu grüßen, der vorbei ging, er war keine einfache Person, doch ich konnte den kleinen Waschbären recht gut leiden. Hey. Waiata lief ihm nach ohne noch groß auf mich einzugehen. Ich zuckte mit den Schultern und folgte Toru in die Cafeteria hinein, die Hände in den Taschen meines Kleides. Toru wurde einmal mehr bewundert und angehimmelt, ich musterte die Mädchen kurz interessiert, ehe ich mich wieder von ihnen abwandte und die Schlange entlang sah. Ich hatte jetzt schon großen Hunger und konnte das Essen kaum erwarten.
Ich zog sofort artig meine Hände zurück Tut..mir leid ..ich wollte nur helfen. Immerhin ist es die Schuld unseres Clubs, dass deine Kleidung schmutzig geworden ist. Ich trat ein, nein zwei Schritte zurück, als wollte ich gehen, doch dann geschah alles ganz schnell. Wie im Flug sprang ich ein Stück in die Luft, nur um im nächsten Moment in einer sehr tiefen Verbeugung mit den Knien zu landen und den Kopf zu Boden zu senken. Meine Arme waren dabei nach vorne gestreckt, die Handinnenflächen nach oben zeigend. Durch den heftigen Aufprall meines Kopfes auf den Boden konnte man das Donnern hören, welches meine Hörner auf dem Boden verursachten. Im Namen des Gartenclubs bitte ich euch vielmals um Entschuldigung, ehrenwerter Kuma-Senpai! Auch wenn meine Knie und mein Kopf schmerzten, wagte ich es nicht mich weiter zu bewegen, was sicherlich das ein oder andere Gekichere bei den nächst stehenden verursachte.
Waiata machte so plötzlich einen Satz nach vorne, was mich dazu brachte einen nach hinten zu machen. Als er dann plötzlich auf die Knie fiel und seinen Schädel auf den Boden klatschte sah ich ihn einige Momente fassungslos an. Was zum fick? Waiata entschuldigte sich und scheiße war das merkwürdig und unangenehm. Was dachte sich dieser Kerl dabei? Ich wollte einfach nur in Ruhe essen und irgendetwas in die Luft jagen. Was zum Arsch soll das?
Ich hob langsam den Kopf und zuckte mit den Ohren Mir wurde beigebracht dass man sich auf diese Art bei jemanden entschuldigt. Verwirrung lag in meinem Blick, als ich mir bewusst wurde dass sowohl Carnivore als auch Herbivore um uns herum kicherten. Stimmt denn das nicht? Ich richtete mich langsam auf, während von den geprellten Knien nun leichte Blutrinnsale zu Boden tropfen und auch sichtbare Spuren de Aufpralls an meinen Hörnern zu sehen war.
Ist mir doch scheiß-egal was dir beigebracht wurde, mach keine solche Szene. Ich entblößte kurz meine schwarfen Zähne in einem Knurren und trug dann mein Tablett von Waiata weg.
Irritiert legte ich den Kopf schief, während ich über meine Hörner strich. Kuma..Senpai? Ich sah dem Waschbären nach, nicht wirklich beeindruckt von seinem Zähnefletschen. Ich seufzte und tapste dann meinerseits zu der Schlange an der Ausgabe. Eine Mitschülerin reichte mir ein Taschentuch, welches ich mit fragender Miene annahm, ehe sie auf meine Knie deutete. Oh! Erst jetzt fielen mir meine aufgeschlagenen Knie auf, welche ich mit dem Tuch abzutupfen begann
Waren heute eigentlich alle darauf aus mich zu nerven? Erst der blöde Hase und jetzt auch noch Waiata, wie sollte man denn da ruhig bleiben? Ich setzte mich alleine an einen Tisch und begann zu essen, während ich mit einer Hand an meinem Handy herumtippte. Ich hatte es mir in meinem ersten Jahr selbst gebastelt, es sah aus wie eine Bombe kurz vor der Explosion, aber es funktionierte tadellos.
Zugegeben, ganz unverloren sah ich sicher nicht aus. So suchend ich mich nach freien Tischen umsah. Bloß irgendwo, wo keine zweite Seele saß. Denn auf fremde Gesellschaft hatte ich momentan nur wenig Lust – hatte ich diese überhaupt mal? Ich seufzte. Wie es aussah, waren die Tische bereits mindestens zur Hälfte besetzt. Wieder konnte ich mich nur dafür verfluchen, nicht schon früher den Weg in die Cafeteria aufgesucht zu haben. Wenigstens würde ich es mir fürs nächste Mal merken. Mir blieb nichts anderes übrig, als mir einen leeren Stuhl zwischen den vergebenen zu schnappen. So setzte ich mich auf den nächstbesten freien Platz inmitten irgendwelcher Schüler aus meinem Jahrgang. Ich sagte nichts – kein Lächeln, kein Hallo. Desinteressiert und ziemlich unhöflich, das wusste ich, aber wenigstens kam ein anderer so nicht auf die Gedanken, mir ein Gespräch aufzuzwingen. Ich wollte bloß in aller Ruhe essen. Und glücklicherweise kreisten die Worte der anderen nur in ihrem eigenen geschlossenen Kreis herum, ohne mich dort in irgendeiner Weise mit hineinziehen zu wollen. Vielleicht nicht ganz ohne meinem Smartphone zu verdanken, welchem ich während des Essens meine volle Aufmerksamkeit widmete. Eine neue Nachricht. Von Mei Yagari, meiner Gastmutter, die zum gefühlt hundertsten Mal nachfragte, wie es mir denn ginge. Lieb und fürsorglich, für mich allerdings nichts als nervtötend. Natürlich wusste ich, sie meinte es nur gut, wollte sichergehen, dass alles in Ordnung ist. Aber sie musste sich doch nicht jeden Tag darüber vergewissern. Ich spielte kurz mit dem Gedanken, ihre Nachricht zu ignorieren. Sie damit ein wenig zappeln zu lassen und ihre Sorgengrenze bis ins Weite zu spannen. Einfach so. Aber schnell wurde mir klar, dass es das Ganze nur verschlimmern würde. Gut. Bin am Essen, antwortete ich schlussendlich kurz und knapp. Kaum eine Minute später folgte die nächste Nachricht: Das freut uns sehr. Hast du Lust, uns demnächst wieder besuchen zu kommen? Wir können gemeinsam etwas unternehmen, wenn du magst. Innerlich stieß ich einen tiefen Seufzer aus. Genau dies hatte ich so sehr befürchtet. Dass die mich aus Nettigkeit mit an ihrem Familienleben teilhaben lassen wollen, um sich "besser kennenzulernen". Haben sie vergessen, wozu ich hier war? Um zu lernen und meinen Abschluss zu absolvieren, nicht um mit einer spießigen Familie seine Zeit zu verschwenden. Ich hatte ehrlich besseres zu tun. Mein Blick haftete auf der Nachricht. Meine Eltern hätten sich sehnlichst gewünscht, dass ich etwas entgegenkommender zu der Gastfamilie wäre; oder allgemein zu irgendwem. Auch wenn sie wussten, dass ihr Sohn nicht unbedingt der Geselligste war. Ich überlege es mir. Muss jetzt los. Mit dieser Ausrede schaltete ich mein Handy endgültig aus und steckte es zurück in meine Tasche. Ja, ich werde es mir überlegen – irgendwann mal. Meinen Eltern zuliebe.
Nachdem ich schließlich fertig mit dem Essen war trug ich mein Tablett weg und wollte eigentlich ohne weiteren Stress aus der Cafeteria gehen, doch leider beschloss ein Tiger, dass er mir nicht ausweichen musste, sonderm direkt in mich hinein rannte. In Windeseile hatte ich mein Springmesser gezückt und war an ihn hochgeklettert um es ihm vor die Nase zu halten. Pass auf wo du deine dreckigen Füße hinsetzt.
Zitat von Nano Suto im Beitrag #50Ich hob eine Hand um Airai zu grüßen, der vorbei ging, er war keine einfache Person, doch ich konnte den kleinen Waschbären recht gut leiden. Hey. Waiata lief ihm nach ohne noch groß auf mich einzugehen. Ich zuckte mit den Schultern und folgte Toru in die Cafeteria hinein, die Hände in den Taschen meines Kleides. Toru wurde einmal mehr bewundert und angehimmelt, ich musterte die Mädchen kurz interessiert, ehe ich mich wieder von ihnen abwandte und die Schlange entlang sah. Ich hatte jetzt schon großen Hunger und konnte das Essen kaum erwarten.
Genervt betrat ich die Cafeteria. Leider war hier immer viel los und mein Plan, möglichst wenige um mich herum zu haben, ging leider nicht ganz auf. Ein leises Knurren kam über meine Lippen, ein Pflanzenfresser, der mich erst jetzt wahr nahm, sprang erschrocken von mir weg. Gut so. Die verschiedenen Gerüche des Essens, aber auch der von den anwesenden Pflanzen- und Fleischfresser strömte mir entgegen. Ich hasse Menschenansammlungen... schnell das Essen holen und danach wieder zurück ziehen. Während ich mich schließlich anstellte, beobachtete ich einen Waschbär (Arai Kuma), der einem Tiger ein Messer vor das Gesicht hielt. Den hätte ich zum Frühstück verspeist, sowas würde mir sicher nicht unter kommen. Schließlich wandte ich wieder meinen Blick ab und stellte mich in die Schlange, um mir Essen zu holen, danach konnte ich ja wieder von hier verschwinden. Ich stand somit direkt hinter einem Zebra (Nano), dass ich ein wenig überragte und auf das ich einen Schatten warf. Ich hatte sie schon einmal gesehen. Da ich aber genügend damit beschäftigt war, andere von mir fern zu halten, hatte ich bisher nicht sonderlich auf andere geachtet.
Nun trat doch jemand hinter mich, eine wesentlich größere Gestalt, ein Fleischfresser also vermutlich, die Aura passte auch. Ich drehte den Kopf und musterte die Schneetigerin hinter mir, ich kannte sie vom sehen, sie war auch im Manga Club. Sie versuchte immer sehr bedrohlich auszusehen, was bei den meisten auch einen entsprechenden Effekt hatte, aber bei mir eben nicht. Ich mochte Tiger in allgemeinen, mein Vater, oder eher Ziehvater, war auch einer, und allgemein hatte ich keine Angst vor Carnivoren. Hey. Ich nickte ihr zu. Sie war sehr attraktiv, das war mir schon aufgefallen, als ich sie das erste Mal gesehen hatte. Ich machte mir keine große Sorgen darum, dass ich einen Fleischfresser heiß fand, ich ging da mit dem Flow.
Cherryton Academy
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26.06.2020 19:04
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